Stationen der Flurprozession (7) ZURÜCK ˂
Von 1720 bis 1967 zog einmal im Jahr die Flurprozession durch Werden und Werden-Land. Der Prozessionsweg führte zu fünf Heiligenhäuschen, die der Werdener Abt Theodor Thier (1719-1727) gemeinsam mit dem Werdener Mönch Stephan Horster errichtete. An diesen Stationsaltären wurde auf die Fürsprache des Heiligen Ludgerus, dem Stadtpatron von Werden, gebetet und der sakramentale Segen erteilt.
Die Prozession zog von der Ludgerus-Kirche aus über die Heckstraße zur
I. Station, Ecke Neukircher Mühle / Ludgerusstraße. Hier wurde um Vergebung der Schuld gebetet. Das Heiligenhäuschen wurde 1721 erbaut und 1974 zerstört. Eine kleine Tafel erinnert an den ursprünglichen Standort.
Über die Kirchhofsallee, Heskämpchen, Huffmannstraße, Pastorsacker und Umstraße erreichte die Prozession die II. Station auf dem Viehauser Berg. Um Schutz vor ungünstiger Witterung wurde hier gebetet. In der mit einem Metallgitter verzierten Nische befindet sich ein Holzkreuz mit Korpus. Das Heiligenhäuschen wurde 2009 restauriert.
Die Prozession zog weiter über den Lürsweg zur Fischlaker Straße, zur
III. Station. Hier wurde um die Erhaltung des Glaubens gebetet. In der Apsis stellt das Fresko den blinden Bernlef dar, der durch den Heiligen Ludgerus geheilt wurde. Das Heiligenhäuschen wurde 1981 von Grund auf restauriert.
Die ehemalige Inschrift lautete: ,,In Hoc Signo Vinces, Stephanus Horster Prof. Werden AO 1723’’.
Die Prozession zur IV. Station folgte den Straßen Heidhauser Str., Landwehr, Bremerstr., Hinterm Rathaus, zum Kreuzungsdreieck Jacobsallee / Barkhovenallee (diesem Standort). Hier beteten die Christen für gute Ernte und dass diese vor Schaden bewahrt bleiben möge. Ein Metallkreuz steht in der Apsis, geschützt von einem verzierten Metallgitter. Das Heiligenhäuschen wurde 2008 restauriert.
Die Prozession zog weiter über die Barkhovenallee zum Standort Pastoratsberg, der V. Station. Hier wurde für den Papst, die Bischöfe und für den Frieden der Welt gebetet. Das Heiligenhäuschen wurde 1971 zerstört. Eine kleine Tafel erinnert an den Standort. Über die Straße Klemensborn nach Werden erreichte die Prozession wieder die Ludgerus-Kirche.
Am 4. Mai 1984 jährte sich der 1175. Todestag des Heiligen Ludgerus. Zum Gedenken zog die Gemeinde noch einmal über den Weg der jahrhundertealten Flurprozession, die sogenannte Ludgerustracht. Der Silberschrein mit den Gebeinen des Heiligen Ludgerus stand auf einem geschmückten Kutschenwagen, den vier Pferde zogen. Die Prozession endete mit einer Pontifikalvesper in der Ludgerus-Kirche.
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